Pflanze des Monats:
Auf dieser Seite präsentieren wir euch monatlich eine andere Pflanze.
Oktober:
Aster
Juli
Mädesüß
Botanischer Name: Filipendula ulmaria
Familie:Rosengewächse (Rosaceae)
Mädesüß ist eine krautige Heilpflanze mit cremefarbenen, spireenartigen Blüten. Die Salicylsäure der Staude wirkt leicht antientzündlich, kann Schmerzen lindern und Fieber senken (z. B. Erkältung). Die nektarreichen Blüten schmecken süßlich mit Mandel- und Vanillearoma.
Das Mädesüß wird auch Wiesengeißbart oder Johanniswedel genannt. Es wächst an Feucht- und Nasswiesen, Gräben, Bachufern und Gewässerrändern. Das echte Mädesüß blüht oft erst nach 9 – 10 Jahren. Es ist ein wahrer Anziehungspunkt für Bienen aufgrund des honigartigen Geruchs, der wahre Lebensfreude versprüht. Die Pflanze ist sehr ausdauernd und winterhart und erreicht Wuchshöhen bis 1,5m.
Die Verwendung ist sehr vielseitig: Likör, Sirup, Tee oder auch zum Aromatisieren von Süßspeisen.
Oft wird in der franz. Küche ein Mädesüß-Sorbet als Zwischengang serviert. In England wird Mädesüß Duftpotpourris beigemischt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und kahl, die Unterseite weist eine filzige Behaarung auf. Früher wurden Bienenstöcke von Imkern mit Mädesüß ausgerieben, da diese dann von den Bienen besser angenommen wurden.
Juni
Schwarzer Holunder
Eigentlich wollte ich für den Monat Juni eine mehrjährige Staude: das „Tränende Herz“ näher betrachten. Da aber derzeit der schwarze Holunder unsere Landschaft prägt, und de Hoija-Staud wie wir sie in Bayern nennen, eine regelrechte Kulturpflanze darstellt, schauen wir diese im Juni genauer an. Sie sollte in keinem naturnahen Garten fehlen.
Botanischer Name: Sambucus nigra
Familie: Moschuskrautgewächse
Wuchshöhe: bis ca. 4m, 80 cm pro Jahr
Rückschnitt: Oktober, oder auch Jan. - März, verträgt auch Radikalschnitt
Alter: bis zu 100 Jahre
Anfang Juni blüht der Holler mit seinen cremefarbenen Dolden überall an Feld- und Wegrändern. Diese Dolden verströmen einen einzigartigen süßlichen Duft. Aus diesen Dolden kann Sirup, Gelee oder de ganz besonderen Hollerblütenkiache gemacht werden.Wichtig bei jeder Handlung ist, den geschmackvollen Pollen der Blüten mit nach Hause zu nehmen, und die Blüten auch vor dem Verarbeiten nicht zu waschen. Legen sie die vorsichtig geernteten Dolden am Tisch kurz aus, es werden alle Tiere flüchten. Im Herbst trägt die Pflanze schwarze Beeren, weswegen auch im botanischen Namen nigra zu lesen ist. Aus diesen Früchten kann Saft u. a. gemacht werden, roh sind sie leicht giftig, nach dem Erhitzen jedoch nicht mehr. Die Blüten und auch die schwarzen Beeren haben eine heilende Wirkung.
Typisch für Bayern ist auch der sogenannte „ Hoija-Dauch“ eine Art Kompott mit viel Zucker und Zimt, z. B. zum Kaiserschmarrn.
Es gibt auch kleinwüchsige Sorten mit 1,5m Höhe:
`Black Lace` und `Black Beauty`: Farn-blättriger Holunder, mit violett-schwarzen Blättern und rosa Dolden. Geeignet für den kleinen Garten oder die Terrasse.
Gerda Lanzl-Burger, 6/2023
Mai
Das Maiglöckchen
(Maiblume, Muttertagsblume, Mairöschen)
Botanischer Name: Convallaria majalis
Familie: Asparagaceae (Spargelgewächse)
Duftpflanze, schneckenresistent
Höhe 20-25cm
Blütezeit:B Mai-Juni
Das Maiglöckchen verzaubert im Frühling jeden Garten mit ihren betörenden Duft. Die mehrjährige Staude mag lichte Laubwälder (Buchen) und auch Nadelwälder, bis ca. 1800m Höhe. Sie bevorzugt warmes Klima und Halbschatten. Ihre Blätter sind parallelnervig.
Sie ist eine rhizombildende Pflanze. Nach der Blüte kann man die Mutterpflanze ausgraben, von Erde befreien und in 5-8cm lange Wurzelstücke schneiden, dann an gewünschter Stelle wieder einpflanzen.
Das Maiglöckchen steht unter Naturschutz, und darf außerhalb des eigenen Gartens nicht gepflückt werden. Nach der Blüte bilden sich rote Beeren mit ca. 5 Samen darin. Sie werden von Vögeln gerne gefressen. Für den Menschen und einige Tiere (Schweine, Ziegen) ist die Maiblume sehr giftig.
Wer das Maiglöckchen als Schnittblume ernten will, sollte die Blüten nicht abschneiden sondern mit einem kurzen Ruck auszupfen.
Es eignet sich hervorragend als Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen.
Beim giftigen Maiglöckchen besteht die Gefahr, mit dem Bärlauch, der in der Küche verwendet wird, verwechselt zu werden.
Auch beim Maiglöckchen gibt es viele verschiedene Sorten, hier eine kleine Auswahl:
1. `Rosea´ mit rosa Blüten
2. `Grandiflora´ mit großen Blüten
3. `Striata´ mit gestreiften Blättern
4. `Prolificans´ mit gefüllten Blüten
Text: Gerda Lanzl-Burger 5/2023
Bild: Patricia Simoniti
April
Die Kornelkirsche ( Herlitze, Dirlitze)
Botanischer Name: Cornus mas
Familie: Hartriegelgewächse ( Cornaceae)
Blütezeit: März – April
Blüten: noch vor dem Blattaustrieb, kugelige gelbe Dolden von 4 Hochblättern umgeben
Wer im Garten noch immer Forsythien stehen hat, sollte schleunigst diese mit einer Kornelkirsche austauschen. Da Forsythien in der Natur nahezu wertlos sind (kein Pollen, kein Nektar), ist die Kornelkirsche mit ihren gelben Blüten eine der wichtigsten Sträucher im Vorfrühling. Die Zeigerpflanze des Phänologischen Kalenders bietet, nicht nur den Honigbienen, sondern auch Wildbienen und Hummeln, in dieser für Insekten gefährlichen Zeit, den ersten, überlebenswichtigen Nektar.
Sie kann auch als Heckenpflanze fungieren, und verträgt Rückschnitt.
Der Dirndlstrauch, wie er in Österreich genannt wird, erreicht eine Höhe von 3 – 8 m, und seine Wuchsform ist eher sparrig – bizarr. Im Herbst trägt der Strauch rote Früchte, aus der die Dirndlmarmelade entsteht – ein kulinarischer Hochgenuss! Da die Früchte säuerlich schmecken freuen sie sich über Zucker in der Verarbeitung auch als Saft.
Für viele Gärtner ist die Blütezeit der Herlitze der Startschuß zum Rosenrückschnitt. Die rot-glänzenden Früchte werden von den Vögeln gern als Futterpflanze angenommen, sie sind ellipsoid und ca. 2 cm lang.
Wie immer gibt es viele verschiedene Sorten – Züchtungen, insbesondere solche, worauf Wert auf große Früchte gelegt wird. Eine andere Sorte weist eine pyramidenförmige Wuchsform, für kleinere Gärten, auf.
Ein exponiertes Exemplar der Kornelkirsche steht im Hofgarten in München, der 1620 angelegt wurde.
Gerda Lanzl-Burger, 30.03.2023
März
Schneerose, Christrose, Nieswurz, Lenzrose
bot.: Heleborus niger = klassische, weiße, ungefüllte Christrose, blüht um Weihnachten
Heleborus orientalis= Lenzrosen in vielen verschiedenen Farben, blühen im zeitigen Frühjahr
Familie: Ranunculaceae (= Hahnenfußgewächse)
Blütezeit: je nach Sorte: Dezember bis April
Standort: halbschattig bis sonnig- immer feucht, aber nicht nass, kalkhaltiger Boden
Pflege: Helleborus machen wenig Arbeit. Am besten lässt man sie ungestört, dann hat man über Jahrzehnte Freude. Bei ersten Anzeichen eines Pilzbefalls, sofort die immergrünen Blätter abschneiden. Im Frühling kann man die Blüten noch besser in Szene setzen, indem man die Blätter entfernt. Düngung mit Kompost. Lenzrosen gedeihen auch im Topf, jedoch gut düngen und die Töpfe samt Wurzelwerk vor Frost schützen. Sie sind sehr anpassungsfähig und verübeln nicht jeden Fehler. Achtung: Die unwiderstehliche Farbvielfalt erweckt die Sammelleidenschaft.
Vermehrung: im Sommer durch Teilung der rhizombildenden Stauden. Die stammbildenden Halbsträucher können nicht geteilt werden. Vermehrung erfolgt ausschließlich über Aussaat.
Februar
Schneeglöckchen
bot.: Galanthus (Milchblume) nivalis (im Schnee wachsend)
Familie: Amaryllisgewächse
Blütezeit: Januar/Februar
Die Zwiebeln der Schneeflöckchen pflanzt man im Herbst an einen schattig-halbschattigen Standort- etwa eine handbreit tief und in einem Abstand von einer halben Hand. Nach dem phänologischen Kalender sind sie die Zeigerpflanzen für den "Vorfrühling". Sie vermehren sich vorzugsweise durch Samen. Ameisen verbreiten diesen dann, da sie das Elaisom (Samenanhängsel) gerne fressen- eine wunderbare Symbiose von Pflanze und Tier. Pro Zwiebel bildet sich nur eine Blüte mit ihren dreiteiligen hängenden, weißen Glöckchen.
Das Schneeflöckchen hat einen gewissen Schutz vor erfrieren und übersteht die strengsten Minusgrade. Nach der Blüte ziehen die Pflanzen ein und oberirdisch ist vom Schneeflöckchen nichts mehr zu sehen. Im nächsten Jahr treiben sie erneut aus. Sie liefern im zeitigen Frühjahr wertvollen Nektar und Pollen für Insekten, insbesondere für Bienen. Die Zwiebeln für den Garten gibt es in unterschiedlichen Sorten. Die Wildform ist etwas kleiner, als die Gartensorten.
Januar
Die Hasel
bot.: Corylus avellana
Familie: Betulaceae (Birkengewächse)
Sommergrüner, vom Grund an vielstämmiger Strauch, bis ca. 7 m hoch
Die Blüten sind einhäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze. Ab Januar/Februar erscheinen die männlichen Kätzchen (Würstl) an den Zweigen und erblühen mit gelben Pollen. Die weiblichen Blüten sind unscheinbar rot und erscheinen vor dem Laubaustrieb von Februar bis April. Die Pflanze kann 100 Jahre alt werden. Es gibt eine rotblättrige Variante (Corylus maxima= Bluthasel). Die langen, biegsamen Triebe werden für Korbflechtarbeiten genutzt. Nussfrüchte: 16-18 mm, 1-3 beieinander liegend. Bestäubung durch Wind und Insekten.
(Text und Bild: Gerda Lanzl-Burger)